Für den Mieterschutz Centro Casa ist der Verkauf von öffentlichem Wohnungsbestand immer ein Fehler - Pressemitteilung vom 14.05.2021
Leider kommt es immer wieder vor, dass öffentliche Körperschaften einen Teil ihrer Wohnungen veräußern.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, zu welchen Ergebnissen dies führt.
Davon profitieren ungerechtfertigterweise einige wenige, gleichzeitig wird die Möglichkeit eingeschränkt, schwächeren Bevölkerungsschichten bezahlbaren Wohnraum anzubieten. In den vergangenen Tagen hat die Gemeinde Bozen den Verkauf von 13 Wohnungen eingeleitet und setzt damit ihren mehrjährigen Wohnungsveräußerungsplan um. Der Mieterschutz ist gegen den Verkauf dieser Wohnungen, auch wegen der Gründe, die als Rechtfertigung des Verkaufs angeführt werden.
Dabei wird vergessen, dass sich die Wohnungsnot in Südtirol immer weiter verschärft hat.
Die Kauf- und Mietpreise sind unaufhörlich gestiegen, die Wohnungsknappheit wird vor allem in den Ballungsgebieten immer akuter, gerade in Bozen.
Bozen ist in den letzten 20 Jahren um 19.000 Einwohner gewachsen, die Familien mit nur einem Elternteil machen 42% der Bevölkerung aus.
Es gibt einen großen Bedarf an Wohnraum, und es ist mehr denn je notwendig, Bürgern und Familien in wirtschaftlichen oder sozialen Schwierigkeiten bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Wohnungen in öffentlichem Besitz zu veräußern bedeutet, sie dem privaten Markt zu überlassen. Und sobald sie verkauft sind, ist dieser öffentliche Wohnungsbestand für immer verloren.
Pressemitteilung Mieterschutz vom 14.05.2021