Samstag, 18. Mai, Sit-in der Arbeitnehmer/innen von Poste Italiane gegen die weitere Privatisierung.
Auf gesamtstaatlicher Ebene zeichnet sich aufgrund der Erklärungen von Regierungsvertretern die Veräußerung eines weiteren Aktienanteils von Poste Italiane ab.
Die Postgewerkschaften haben am 18. Mai im Zuge einer italienweiten Mobilisierung lautstarkt gegen die die geplante weitere Privatisierung protestiert.
In Bozen haben rund 30 Beschäftigte an einem Sit-in vor dem Regierungskommissariat teilgenommen, um ihr Nein gegen die Privatisierungspläne auszudrücken.
Zuvor waren die drei Sekretäre der Postgewerkschaften Monica Messina (SLP SGBCISL), Thomas Taschler (SLC CGIL/AGB) und Angelo Schinai (UIL Poste Südtirol) vom Regierungskommissär Dr. Vito Cusumano empfangen worden.
Die Gewerkschaften erachten die Privatisierung von Poste Italiane als eine strategisch falsche Entscheidung, die auch für Südtirol schwere Folgen haben könnte:
- Infolge der Privatisierung könnte die Schließung von Postämtern in kleineren Berggemeinden drohen und auch die Zweisprachigkeit der Dienste nicht mehr gewährleistet sein.
- Des Weiteren fürchten die Gewerkschaften um das Projekt Polis, das italienweit die Postdienste in Gemeinden mit weniger als 15.000 Einwohnern sichern soll und die Eröffnung von 7.000 Postämtern vorsieht, einige davon auch in Südtirol, mit dem Ziel, den Zugang zu den Diensten der öffentlichen Verwaltung zu erleichtern.
- Schließlich könnte im Zuge der Privatisierung auch der Abbau von Arbeitsplätzen und eine Preisanhebung der Dienstleistungen von Poste Italiane drohen.