Landeskongress der Fachgewerkschaft der Elektrowerker FLAEI im Zeichen der Aufmerksamkeit für die Jugend und eines Generationenpakts. Der Generalrat ist ebenso neu gewählt worden wie das Landessekretariat, welches mit Giovanni Consolini an der Spitze im Amt bestätigt wurde.
Mit der Kraft ihrer Geschichte, der Leidenschaft der Gegenwart und einem in die Zukunft gerichteten Blick hat die Fachgewerkschaft der Elektrowerker FLAEI im SGBCISL ihren Landeskongress abgehalten. Dabei ist der neue Generalrat gewählt worden. Bestätigt wurde das dreiköpfige Landessekretariat: Landessekretär Giovanni Consolini ist ebenso wiedergewählt worden wie die zwei Sekretariatsmitglieder Francesca Vitolo und Roberto Magnabosco.
Der Kongress hat am 17. Januar im Sheraton in Bozen stattgefunden. Die teilnehmenden Delegierten haben dabei ihre Vertretungen neu gewählt. Geleitet wurde der Kongress von Elena Maria Beltrami. Das scheidende Landessekretariat hat zu Kongressbeginn ihren Bericht vorgestellt. Über Video war Generalsekretär der gesamtstaatlichen FLAEI CISL Amedeo Testa zugeschaltet. Teilgenommen hat zudem die SGBCISL- Generalsekretärin Donatella Califano.
"Esserci per cambiare“ – Bereit für den Wandel“, so das Kongressmotto.
Im Bericht des Landessekretariats und in der anschließenden Debatte wurden eine Reihe aktueller Themen angesprochen und der Blick auf die Zukunft des Elektrosektors und des gesamten Landes gerichtet. Dabei gilt es, die Energie und das Engagement der gesamten Fachgewerkschaft einzubringen. Das Augenmerk liegt aber besonders auf die Jugendlichen und ihre Rolle als Protagonisten. Dies in einer Phase, in der das „Wir“ in den Vordergrund gestellt werden muss, in der es um Beteiligung und das Sich-Einbringen geht, an den Arbeitsplätzen, auch jene der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Zu diesem Zweck zielt die Gewerkschaft darauf ab, jungen Menschen verantwortungsvolle Aufgaben zu übertragen. Ohne Wertschätzung und Aufwertung schlagen sie andere Wege ein. Gewerkschafter zu sein ist eine Lebensentscheidung, eine Chance. Es ist Aufgabe der Gewerkschaft, auf junge Menschen zu setzen. Und es liegt an den jungen Menschen, diesen Weg zu beschreiten, einen Weg, der es erfordert, bereit zu sein für den Wandel.
Über die Jugend kann die Gewerkschaft verändert und ein neuer Bezug zur Arbeitswelt hergestellt werden. Jugendliche sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Ein Gefühl der Einsamkeit und der Angst hat sich breitgemacht, auch aufgrund der vielen Jahre der Disintermediation, so ein Fazit der Diskussion. Die Schwächung der Interessenvertretungen, wie die Gewerkschaft eine ist, hat zu einer Verschärfung der Ungleichheiten geführt, und unter den Jugendlichen macht sich die Überzeugung breit, dass man nur als Einzelner vorwärtskommt. Deshalb ist es auch schwieriger, sie als kollektive Interessenvertretung mit einer Idee von „Gemeinschaft“ zu erreichen.
In Italien ist der soziale Aufzug blockiert. Aus diesem Grund werden die Gewerkschaften nicht müde, auf die Bedeutung des Aufbauprogramms PNRR hinzuweisen, für eine Trendwende im Zeichen von Gerechtigkeit und Solidarität. Italien braucht, wie die Gewerkschaften seit Jahren immer wieder betonen, einen Generationenpakt. Ein Pakt, bei dem der PNRR eine zentrale Rolle spielt, denn Arbeit und Chancen gibt es nur mit einer Politik, die in der Lage ist, das Land neu zu beleben. Der Generationenpakt braucht aber auch eine Rentenreform, ein neues flexibles, gerechtes und inklusives System, insbesondere für junge Menschen und Frauen. Wir müssen mit Blick auf die nächsten Generationen zusammenarbeiten und Italien sowie Europa besser, gerechter und solidarischer gestalten.