: 75-Jahrfeier

"Nicht nachlassen"

Vereint in der Vielfalt, interethnische Organisation, Rolle der Gewerkschaft in Zeiten des Wandels, das waren die inhaltlichen Schwerpunkte des 75-Jahr-Jubiläums.

"Nicht nachlassen"

Der Südtiroler Gewerkschaftsbund wurde am 17. Oktober 1948 als Gewerkschaft aller Sprachgruppen in Südtirol gegründet. Seit seiner Gründung setzt sich der SGBCISL sprachgruppenübergreifend für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller ArbeitnehmerInnen und RentnerInnen in Südtirol ein. Heute ist der SGBCISL mit über 54.000 Mitgliedern Südtirols größter Gewerkschaftsbund.

„Unsere Werte, unsere Geschichte – für Solidarität und soziale Gerechtigkeit“.

Das 75. Gründungsjubiläum ist heute (16.10.) im NOI Techpark in Bozen mit Gästen, Delegierten und Mitarbeitern gefeiert worden. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Unsere Werte, unsere Geschichte – für Solidarität und soziale Gerechtigkeit“.

Beim Jubiläum wurde über Kurzinterviews mit den ehemaligen Generalsekretären Italo Ghirigato, Primo Schönsberg, Tila Mair und Anton von Hartungen auf ein Dreivierteljahrhundert Geschichte zurückgeblickt. Sie gingen auf wichtige Etappen in der Geschichte der Organisation ein: die Gründung, die Besetzung des Sitzes im Jahr 1974, die Erfahrung der Einheitsgewerkschaft in den 70er und 80er Jahren, die Dezentralisierung der Organisation ab den 80er Jahren, der Ausbau des Dienstleistungsangebots.

Angesichts der vielen, auch neuen Herausforderungen ist die Gewerkschaft als Sozialpartner und Interessenvertretung besonders gefordert

„Die Gesellschaft und der Arbeitsmarkt befinden sich in einem tiefen Wandel, die Ungleichheiten verschärfen sich. Angesichts der vielen, auch neuen Herausforderungen ist die Gewerkschaft als Sozialpartner und Interessenvertretung besonders gefordert, bereit zu sein, um Antworten zu geben, so SGBCISL-Generalsekretärin Donatella Califano.

„Heute braucht es eine Gewerkschaft, die dem wachsenden Individualismus etwas entgegensetzen kann, die Werte weiterträgt und in die Zukunft schaut; eine schnelle, bewegliche Gewerkschaft, die die Veränderungen lesen und neue, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen weiterbringen kann und vertragliche Verbesserungen für neue Arbeitnehmergruppen ausarbeitet, die sonst keine Absicherungen haben; es braucht eine Gewerkschaft, die die ungleiche Verteilung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt geradebiegen kann: wir haben auf der einen Seite Arbeitskräftemangel und auf der anderen Unternehmen, die sich gegenseitig Personal abwerben, und gleichzeitig viele gering qualifizierte Arbeitskräfte, die nur eine schlecht bezahlte Arbeit finden oder gar keine.“

„Die Interethnizität ist unser Kennzeichen. Für dieses Prinzip müssen wir uns tagtäglich einsetzen und es bewusst umsetzen, leben und bewahren. Dieser Wert darf nie als selbstverständlich erachtet werden,“ erinnerte Califano.  

Es werde die Gewerkschaft auch in Zukunft brauchen, gerade wenn es um die Verteidigung von Rechten und die Themenbereiche Umverteilung, Gerechtigkeit und Gleichheit geht, damit in diesen Zeiten der Veränderung niemand zurückbleibt, so Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinem Grußwort.

Die zahlreichen Teilnehmer/innen an der Jubiläumsfeier haben ein besonderes Präsent erhalten: das frisch gedruckte Lesebuch mit einer Auswahl von Artikeln, die Sepp Stricker 20 Jahre lang unter der Rubrik „Standpunkt“ für die SGBCISL-Mitgliederzeitschrift „Solidarität“ beigesteuert hat – die Publikation ist Dank und Anerkennung für den wertvollen Beitrag, den der ehemalige Arbeiterpriester und Metallergewerkschafter über die Jahre für die Organisation geleistet hat.

"Ich wünsche euch dass ihr nicht lugg lässt"

„Ich wünsche euch, dass ihr nicht lugg lässt“, dies Sepp Strickers Ermunterung in Richtung der rund 150 Anwesenden. Es brauche angesichts der negativen Stimmungslage in der Bevölkerung eine Sprache der Hoffnung, so Stricker.

Giorgio Graziani vom gesamtstaatlichen CISL-Sekretariat hob im abschließenden Beitrag die Besonderheiten des SGBCISL und seines interethnischen Organisationsmodells hervor und betonte, dass es dem SGBCISL im Laufe der Jahre gelungen sei, vereint in der Vielfalt zu bleiben.

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